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Balver Höhle

Balver Höhle im Sauerland

Die größte offene Hallenhöhle in Europa

Eines der beliebtesten Ausflugsziele im Sauerland ist die Balver Höhle im Hönnetal in Nordrhein-Westfalen. Sie ist vor etwa 360 Millionen Jahren aus abgestorbenen Korallen entstanden. Die im Erdinnern waltenden Kräfte formten die ungeheure Masse aus Kalk. Das eindringende Wasser löste den Kalk und schuf einen Hohlraum. In der Eiszeit kam es zu Schlammablagerungen, die die Höhle fast komplett ausfüllten. Heimische Landwirte nutzen diese im 19. Jahrhundert als Dünger. Sie legten somit die Höhle nach und nach wieder frei und um 1840 war sie vollständig begehbar. Archäologen fanden in ihr nicht nur etwa 40 000 Artefakte, sondern auch die Überreste von Höhlenbären, Wollnashörnern, Rentieren und dem Mammut. Im Jahr 1938 fanden Forscher in der Höhle den drittgrößten Stoßzahn der Welt. Das stolze Teil war über vier Meter lang, fiel aber während des Kriegs einem Bombenangriff zum Opfer. Von welchem Tier der Stoßzahn stammte, von einem Mammut oder Waldelefanten, ist noch strittig.

Im Zweiten Weltkrieg mauerte man die Höhle zu und errichtete in ihr einen Rüstungsbetrieb. Später wollte das britische Militär die Balver Höhle sprengen. Aufgrund der archäologischen Bedeutung ließ man das Vorhaben sausen. Dass die Balver Höhle schon in der Mittleren Altsteinzeit beliebt war, zeigen die zahlreichen Funde. Aus diesem Grund und auch, weil in der Karsthöhle vielfältige Veranstaltungen stattfinden, trägt sie umgangssprachlich den Namen „Kulturhöhle“. Die kostbaren Fundstücke kamen vor allem seit dem 19. Jahrhundert in mehrere Museen sowie in Privatsammlungen. Zu besichtigen sind sie zum Beispiel in Menden, Iserlohn, Dortmund, Bonn, Arnsberg und Altena. In der Luisenhütte im zu Balve gehörenden Ortsteil Wocklum sind einige Exemplare im Museum für Vor- und Frühgeschichte ausgestellt. Neben Fundstücken vom Neandertaler und anderen Frühmenschen befanden sich in der Höhle auch Überreste aus dem Mittelalter.

Beliebter Veranstaltungsort für rund 2000 Personen

Das außergewöhnliche Flair macht die Höhle heute zu einem beliebten Veranstaltungsort. Mit einer Höhe von elf Metern und einem 18 Meter breiten Portal ist sie die größte offene Kulturhöhle Europas. Die etwa 90 Meter tiefe Halle teilt sich nach rund 54 Metern in zwei Arme auf. In der Balver Höhle finden rund 2000 Menschen Platz. Die Akustik in dem Felsendom ist grandios. Besonders schön anzusehen sind die vielfarbigen Lichtreflexe. Schon 1922 nutzte man die Halle für festliche Anlässe. 1949 entstanden die Balver Höhlenspiele. Weit über die Grenzen des Sauerlands bekannt sind die Balver Märchenwochen. Auch das Balver Schützenfest findet in dieser natürlichen Umgebung statt. Darüber hinaus fanden in der Höhle diverse Film- und Videoaufnahmen statt, zum Beispiel für „Deutschland sucht den Superstar“ oder für ein MTV-Unplugged-Album der Fantastischen Vier.

Die Besichtigung der Höhle ist außerhalb von Veranstaltungen nur für Gruppen nach Vereinbarung möglich.

Kontaktinformationen:
Homepage: www.balver-hoehle.de
Email: info@festspiele-balver-hoehle.de
Tel.: 02375 / 1030

Öffnungszeiten:
Eine Besichtigungen der Höhle außerhalb der Veranstaltungen ist nur für Gruppen nach telefonischer Vereinbarung beim Verkehrsverein (Telefon: 02375 / 926190) möglich.

Adresse:
Helle 2
58802 Balve
Tel.: 02375 6549001

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